Chirurgie

Wie bei uns Menschen kann es auch bei unseren Tieren aus verschiedenen Gründen nötig sein, eine Operation durchzuführen. Dazu zählen neben akuten Krankheiten oder Verletzungen auch Routineeingriffe wie Kastrationen unter den medizinischen Begriff Chirurgie.
Einer Operation geht immer eine diagnostische Voruntersuchung voraus, in der wir neben einer klinischen Untersuchung auch alle Details zu der geplanten OP mit Ihnen besprechen. Auch Kastrationen können bei Haus- und Heimtieren sinnvoll sein, hier ist ebenfalls vorab ein fachliches Beratungsgespräch sowie eine Voruntersuchung sinnvoll, um angeborene Erkrankungen festzustellen, die das Narkosemanagement beeinflussen können.

In unserer Kleintierpraxis werden alle gängigen Weichteiloperationen durchgeführt.
Dazu gehören:

Wie läuft eine Operation bei meinem Tier ab?

Nach der Voruntersuchung bekommt das Tier zunächst einen Venenzugang, über den wir noch in Ihrem Beisein das Narkosemittel verabreichen – so kann Ihr Tier in Ihrem Arm einschlafen und muss keine Ängste erleiden. Bei der Narkose handelt es sich um eine Injektions- oder Inhalationsnarkose, je nach Tier, Tierart und Operation. Generell ist eine Inhalationsnarkose besser steuerbar und weniger belastend für Ihr Tier, so dass wir diese in der Chirurgie wann immer möglich bevorzugen.

Im Anschluss daran nehmen wir Ihren Liebling mit in die OP-Vorbereitung, um ihn auf den eigentlichen Eingriff vorzubereiten. Dazu zählen neben dem Legen eines Tubus beim Hund auch das Vorbereiten des OP-Feldes. Man rasiert und desinfiziert den für die Operation relevanten Bereich. Gleichzeitig wird der restliche Bereich abgedeckt, um steril arbeiten zu können. Sauberes und gekonntes Vorgehen ist hierbei entscheidend, damit Ihr Tier die Operation gut und schnell übersteht. 

Falls im Rahmen der OP Haut- oder Gewebeproben entnommen werden, werden diese zur weiteren Untersuchung ins Labor zur pathologischen Untersuchung geschickt. So liegen die Ergebnisse schnell vor, was entscheidend für eine weitere Therapie sein kann.

Am Ende jeder Operation wird die entstandene OP-Wunde sorgfältig vernäht. Zusätzlich wird die Wunde entweder mit speziellen Wundpflastern oder einem Verband abgedeckt, um vor Infektionen zu schützen. In einigen Fällen bekommt das Tier zusätzlich einen Body und/oder Halskragen angelegt, damit es für die ersten Tage nicht an der Wunde lecken kann. 

Nach der Operation legen wir Ihr Tier vorsichtig in eine Aufwachbox, um es in der gesamten Aufwachphase überwachen zu können. Wenn Ihr Tier wieder wach ist, informieren wir Sie telefonisch.
In einigen Fällen kann es auch sinnvoll sein, dass Sie die Aufwachphase Ihres Lieblings begleiten. Dies besprechen wir mit Ihnen individuell während des Op-Vorgesprächs.

Was muss ich VOR einer Operation beachten?

Genau wie in der Human-Chirurgie auch müssen Hunde und Katzen nüchtern in die Praxis kommen, d. h., dass sie zwölf Stunden vorher nichts mehr fressen und zwei Stunden vor Operationsbeginn nichts mehr trinken dürfen. Es hat sich bewährt abends noch regulär zu füttern und danach das Futter komplett wegzustellen. Morgens wird zusätzlich noch der Wassernapf entleert. So werden die notwendigen Zeiten gut eingehalten.
Vorsicht bei Nagetieren: Diese müssen vor der Operation unbedingt gefressen haben. Nagetiere haben einen sogenannten „Stopfmagen“, das heißt sie können nur verdauen, wenn Futter aufgenommen wird. Länger nüchtern zu bleiben, kann bei diesen Tieren zu lebensgefährlichen Komplikationen führen!
Bei der Voruntersuchung beraten wir Sie ausführlich über alle wichtigen Informationen zur Operation.
Bei Unklarheiten oder Rückfragen wenden Sie sich einfach an uns.

Was muss ich NACH einer Operation beachten?

Bereits wenigen Stunden nach der Operation können Sie Ihr Tier in den meisten Fällen wieder mit nach Hause nehmen und in seine vertraute Umgebung zurückbringen. Dort kann es sich noch einmal richtig ausschlafen. Sollte Ihr Liebling intensivere Betreuung benötigen, wird er bei uns stationär aufgenommen. In diesem Fall halten wir Sie natürlich über den aktuellen Gesundheitszustand telefonisch auf dem Laufenden und Sie können Ihr Tier nach Rücksprache bzw. Terminvereinbarung natürlich auch besuchen kommen.
Am Operationstag ist das Tier meist noch müde und schlapp, was nach einer Vollnarkose ganz normal ist. Manche Tiere erbrechen auch nach der Narkose, daher ist es sinnvoll mit der Fütterung noch einige Stunden zu warten und nur mit einer kleinen Futtermenge zu beginnen. Falls nach einer Operation darüber hinaus unerwartete Beschwerden auftreten oder Sie Rückfragen haben auf, stehen wir natürlich zur Verfügung um uns um Ihr Tier zu kümmern und Ihre Fragen zu beantworten.

Zwei Tage nach der Operation sollten Sie ihr Tier zu einem Kontrolltermin bei uns vorzustellen. Hier können wir prüfen, ob der Wundheilungsprozess richtig begonnen hat und wie der Gesamtzustand Ihres Tieres ist. Außerdem wird falls nötig ein Verbandwechsel vorgenommen und die Antibiotikagabe wiederholt.

Am 10. Tag nach der Operation werden Fäden gezogen und es findet eine Abschlusskontrolle statt. Die Nachsorgetermine werden vor der Operation mit Ihnen geplant. Für Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.