Narkose

Die meisten unserer Lieblinge werden mindestens einmal in ihrem Leben in Narkose gelegt. Dabei kann es sich um eine geplante Standardoperation wie z.B. eine Kastration, Biopsieprobenentnahmen oder das Ziehen eines Zahnes handeln, aber auch um ungeplante Eingriffe, z. B. die Versorgung einer Verletzung, das Ziehen einer Kralle oder die Entfernung einer Granne aus dem Ohr.

Das Narkosemanagement ist in der Tiermedizin dabei inzwischen dem in der Humanmedizin sehr ähnlich.

Man verwendet eine schonende Inhalationsnarkose, um das Narkoserisiko zu minimieren. Zuvor erfolgt eine Injektions-Narkoseeinleitung. Die Überwachung der Patienten wird mit moderner Technik mittels Pulsoximetrie und erfahrener Anästhesieassistenten gewährleistet.

Man kann eine Inhalationsnarkose im Vergleich zu einer reinen Injektionsnarkose viel besser steuern und überwachen, was das Narkoserisiko auf ein Minimum reduziert.

Die Inhalationsnarkose ist unsere bevorzugte Wahl für operative Eingriffe, da sie als die schonendste und sicherste Art der Narkose gilt.

Was muss ich VOR einer Narkose bei meinem Tier beachten?

Genau wie in der Humanmedizin müssen Hunde und Katzen nüchtern kommen, d. h., dass sie zwölf Stunden vorher nichts mehr fressen und zwei Stunden vor Operationsbeginn nichts mehr trinken dürfen. Es hat sich bewährt abends noch regulär zu füttern und danach das Futter komplett wegzustellen. Morgens entleert man zusätzlich den Wassernapf. So werden die notwendigen Zeiten gut eingehalten.
Vorsicht bei Nagetieren: Diese müssen vor der Operation unbedingt gefressen haben. Nagetiere haben einen sogenannten Stopfmagen, das heißt sie können nur verdauen, wenn Futter aufgenommen wird. Länger nüchtern zu bleiben, kann bei diesen Tieren zu lebensgefährlichen Komplikationen führen!
Bei Unklarheiten oder Rückfragen wenden Sie sich einfach an uns.

Wie läuft eine Narkose ab?

Bevor man Ihr Tier in Narkose legt, untersucht man es noch einmal gründlich auf seine Narkosefähigkeit.

Wenn kein narkoserelevanter Befund erhoben wird, legen wir Ihrem Tier zunächst einen Venenzugang, um Zugang zum Blutsystem zu haben. Über diesen erhält Ihr Liebling zunächst in Ihrem Beisein ein Beruhigungsmittel (Sedierung) oder ein kurzwirksames Narkosemittel verabreicht. Somit kann ihr Liebling in Ruhe in Ihrem Arm einschlafen. Bei Katzen und Heimtieren kann es sinnvoll sein, diese in einem seperaten Raum ohne ihr Beisein in Narkose zu legen

Danach bringen wir Ihren Liebling in die OP-Vorbereitung, wo er im nächsten Schritt intubiert wird. Durch die Prämedikation merkt Ihr Tier zu diesem Zeitpunkt nichts mehr davon. Der Tubus versorgt Ihr Tier aktiv mit dem gut verträglichen Narkosegas. Man stimmt die Menge des Narkosegases individuell auf Ihr Tier ab.

Während der Inhalationsnarkose wird Ihr Vierbeiner permanent von der Tiermedizinischen Fachangestellten und dem Operateur mit Hilfe der Pulsoximetrie überwacht.
Dies reduziert das gefürchtete Narkoserisiko auf ein Minimum.


Im Falle eines sehr seltenen Narkosezwischenfalls kann die Narkose jederzeit abgebrochen werden, und Ihr Tier wird umgehend versorgt. Dies wäre bei einer Injektionsnarkose zumeist nicht so einfach möglich, da das Tier das Narkosemittel nicht einfach ausatmen sondern verstoffwechseln muss.

Nachdem die Narkose beendet ist, flutet das Narkosemittel sehr schnell ab, sodass in der Regel keine weiteren Medikamente zum Wachwerden verabreicht werden müssen, und Ihr Tier erwacht sanft aus der Narkose.

Was muss ich NACH einer Narkose beachten?

Bereits wenigen Stunden nach der Narkose können Sie Ihr Tier in den meisten Fällen wieder mit nach Hause nehmen und in seine vertraute Umgebung zurückbringen. Dort kann es sich noch einmal richtig ausschlafen.
Am Narkosetag ist das Tier meist noch müde und schlapp, was nach einer Vollnarkose ganz normal ist. Bitte nehmen Sie darauf Rücksicht und planen Sie keine großen Aufregungen oder Gassirunden nach einer Narkose und halten Sie Ihren Hund an der Leine.

Manche Tiere erbrechen nach einer Narkose, daher ist es sinnvoll mit der Fütterung noch einige Stunden zu warten und nur mit einer kleinen Futtermenge zu beginnen. Falls nach einer Narkose darüber hinaus unerwartete Beschwerden auftreten oder Sie Rückfragen haben auf, stehen wir natürlich zur Verfügung um uns um Ihr Tier zu kümmern und Ihre Fragen zu beantworten.